Chiara Trenkamp im Gespräch mit Jan Oelze, pro m² Düsseldorf. Jan Oelze ist als Geschäftsführer verantwortlich für die strategische Ausrichtung seines Unternehmens, ist darüber hinaus aber auch wichtiger Berater für seine Kunden im operativen Geschäft. Wie Risiko messbar gemacht werden kann und warum es zentral ist seine Risiken zu kennen, um unternehmerisch handlungsfähig zu sein, erklärt er in dieser Podcastfolge.
Der Begriff Risikomanagement gehört zu den Standardbegriffen des BWL-Studiums. Risiko ist zusammengefasst das Unvorhergesehene in der Zukunft. Für die Immobilien- und Baubranche bedeutet dies vor allem den Status Quo zu kennen und bestmöglich zu versuchen Variablen zu finden, um zukünftiges Risiko messbar zu machen. Ein Investment in eine Immobilie, ob Kauf oder Renovierung, muss am Ende einen Ertrag erbringen. Dabei gilt: Es gibt positive Abweichungen im Sinne von Chancen und negative Abweichungen im Sinne von Risiken.
„Die Frage ist immer: Wie kann ich wirtschaftlich handeln, wenn ich einige Parameter noch gar nicht definiert habe und nicht weiß, was das für die Zukunft bedeutet.“ - Jan Oelze
Jede unternehmerische Entscheidung birgt Chancen und Risiken. Der Blick in die Zukunft mit teils unbekannten Parametern ist hier essenzieller Bestandteil der täglichen Arbeit von Entscheidungsträgern. Die sinnvolle Einschätzung aller möglichen Risiken gelingt hier, laut Jan Oelze, am besten mit einem Dreiklang aus Risiko-Identifizierung, -Messbarkeit und -Steuerung. Zentral ist hier die Frage nach der individuellen Tragbarkeit der einzelnen Risiken.
Die letzten Jahre waren geprägt von diversen Rekordjahren. Hohe Renditen, hohe Kaufpreise und günstiges Geld zeichnen das Bild einer florierenden Wirtschaft. Durch diese Rekordjahre waren Due Diligence Prozesse aufgeweicht. 2020 kam der oft zitierte Black Swan. Angefangen mit Corona als kompletter Einschnitt in die Gesamtwirtschaft.
„Danach hat man etwas sehr Typisches gesehen. Das gesamte wirtschaftliche Umfeld hat sich verändert und sorgt für ein verhalteneres Investitionsverhalten. Due Diligence Prozesse haben nun wieder einen anderen Stellenwert.“ - Jan Oelze
Letztlich ist der Treiber immer die Frage: Welche Entscheidungen und Investitionen kann ich treffen?
Entscheidungsträger finden sich oftmals in der Balance aus Handlungsfähigkeit und -zwang wieder. Das sich verändernde Nutzerverhalten im Büro ist ein Parameter der Entscheidungen unabdingbar macht. Können wir uns eine Anmietung oder Renovierung leisten? Wie sieht die Nutzung in einem Jahr aus? Viele Variablen fließen in die immer eigens aufzustellende Gleichung der Risikobewertung mit ein. So muss man sich laut Jan Oelze die Frage stellen, wie sich die Bewertung einer Investition verändert, wenn die Mitarbeiter nicht 4 sondern lediglich 2 Tage im Büro sind.
„Risikobewertung ist immer individuell.“ - Jan Oelze
Themen wie Infrastruktur, Desksharing und Flächenbedarf spielen also auch bei der Risikobewertung eine zentrale Rolle und sind nicht nur „neue Verkaufsmodelle“ in der Welt der Büroplanung. Sie sind zentrale Parameter für wirtschaftliche Handlungen.
So befördern wirtschaftliche Rahmenbedingungen auch immer Trends. Die Parameter für Entscheidungen beeinflussen maßgeblich. Es entwickeln sich im Bereich der Immobilienbranche kürzere Mietzeiten, Digitalisierung und immer flexiblere Einrichtungsmodelle.
„Keiner von uns weiß, wie wir in Zukunft arbeiten. Es gibt ein Spannungsfeld aus dem Nutzer, der Flexibilität fordert, und dem Investor, der Sicherheit benötigt, wie eine lange Mietdauer.“ - Jan Oelze
Jan Oelzes Tipp im Kontext Risikomanagement:
„Ich muss Entscheidungen treffen. Ich muss die Stellschrauben des Risikos für mich erkennen und individuell bewerten. Welches Risiko kann und will ich tragen?“ - Jan Oelze
Hören Sie hier den ganzen Podcast.
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