Herzlich Willkommen zur vierten Folge von MoreofEge X INside.
Sind nachhaltige Gebäude gesund?
In der 4. Folge von More of Ege X INside sprechen wir über Healthy Buildings, gesunde Gebäude und gesundes Bauen. Zu Gast sind Jan Oelze, Mitglied der Geschäftsleitung von pro m² (für Immobilienstrategien und Arbeitswelten) und Dr. Simon Jenniches, Projektmanager bei KREFELD BUSINESS.
Nicht nur die Arbeitswelt hat vor allem in den letzten Jahren einen enormen Wandel erfahren, auch die Anforderungen an Gebäude haben sich geändert. In Europa verbringen die Menschen 90 Prozent ihrer Zeit in Gebäuden. Kein Wunder, dass sich das Thema Gesundheit mit Blick auf Umwelt, Pandemien und Zukunft an Priorität gewonnen hat. Stichwort: Healthy Building.
Gesunde Gebäude werden nicht nur nach Umweltaspekten betrachtet, es gibt gleich drei Parameter: Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Nutzerfreundlichkeit.
„Zukunftsfähige Immobilien sollten idealerweise in einem integrativen Ansatz energieeffizient, kreislauffähig und nutzerorientiert geplant werden. Hierzu bietet das Healthy Building Konzept eine Orientierung.“ Dr. Simon Jenniches
Das Thema Healthy Building ist vor allem eines: komplex. ESG – Environment, Social & Governance – spielt hier die tragende Rolle. Ein Begriff, der sich in den letzten Jahren in der Immobilienwirtschaft nach ganz oben katapultiert hat.
Environment umfasst Umweltthemen wie Klimaneutralität, Ressourcenverwendung oder auch den Einsatz von erneuerbaren Energien.
Social blickt auf die soziale Verantwortung und damit auf Themen wie Arbeitssicherheit, Gesundheit, Einhaltung ethischer Standards und faire Arbeitsbedingungen.
Governance betrachtet die Unternehmensführung nach außen mit Blick auf die Unternehmensstruktur, Compliance und Risikomanagement.
„Wir müssen die Thematik priorisieren, wenn wir über War of Talents, Gesundheit und Nachhaltigkeit reden.“ Jan Oelze
„Bisher liegt der Fokus mehr auf Environment als auf Social und Governance. Davon müssen wir weg und hin zum Gleichgewicht. Die Frage ist: Wie ist das machbar? Und wie überzeugen wir die Investoren, genau dafür mehr Geld auszugeben?“ so Jan Oelze in unserem Podcast.
Denn Gebäude sollten nicht nur als Investition, sondern ganzheitlich betrachtet werden.
Dabei geht es nicht nur um neue Gebäude, auch Bestandsimmobilien müssen in den kommenden Jahren nach ESG-Richtlinien revitalisiert werden. Licht, Holz, Begrünung – wie bringt man Natur ins Gebäude?
Ein Best Practice Beispiel gibt es bereits dafür: Das Rathaus im niederländischen Venlo. Das Verwaltungsgebäude hat etwa 53 Millionen Euro gekostet. Auffälligstes Merkmal ist die bepflanzte Außenfassade, die als natürliche Filteranlage die Luft reinigt. Auf der anderen Gebäudeseite liefern mehr als 1000 Quadratmeter Solarzellen Energie. Das Gebäude kann fast energieneutral betrieben werden, das spart viel Geld. Bei 40 Jahren Nutzung soll die Ersparnis etwa 17 Millionen Euro betragen. (Quelle: Westdeutsche Zeitung, 31. August 2020)
Healthy Building ist ein komplexes Thema, denn neben der Nachhaltigkeit spielt auch die Wohlfühlatmosphäre für die Nutzer eine wichtige Rolle und muss zwingend mehr Gewichtung bekommen. Davon profitiert auch das Recruiting von Talenten – denn wer sich wohlfühlt (Stichwort Social) und wertgeschätzt wird (Stichwort Governance), der bleibt.
Hören Sie jetzt unsere neue Podcastfolge und erfahren Sie mehr rund um das Thema Healthy Building.
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